

Wie kompliziert dann die Entscheidungsabläufe im Parlament manchmal sind, erlebte Milena Riedel anhand der Diskussion über das Wahlalter. Obwohl sie persönlich für eine Absenkung auf 16 Jahre ist, musste sie mit ihrer ihr zugeteilten Fraktion dagegen stimmen.
Im Gespräch mit Matthias Miersch bestätigte dieser die Erfahrung, dass es manchmal zu Spannungen zwischen der eigenen politischen Meinung und der Ansicht der Fraktion kommt. „Ich bin als Bundestagsabgeordneter nur meinem Gewissen gegenüber verpflichtet, allerdings habe ich auch meiner Partei gegenüber eine gewisse Verantwortung, denn die hat mich ja aufgestellt“, erklärt SPD-Politiker Miersch. Einige Male hat Miersch bei für ihn wichtigen Fragen gegen die eigene Fraktion gestimmt, beispielsweise hielt er es für falsch, dass der Bund die Verantwortung für Bildung den Ländern überlassen hat.