Spannende Diskussion zur Zukunft der Landwirtschaft in Lehrte

In welche Richtung muss sich die Landwirtschaft in Deutschland entwickeln, um zukunftsfähig zu sein? Diese Frage stellte der Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch bei einer Podiumsdiskussion in der Alten Schlosserei in Lehrte.

Spannende Diskussion zur Zukunft der Landwirtschaft in der Alten Schlosserei in Lehrte

Mit Hubert Weiger hatte Miersch den Bundesvorsitzenden des BUND als hochkarätigen Experten nach Lehrte holen können. Den Blick aus der Praxis vertrat auf dem Podium Bio-Landwirt Hendrik Stolze aus Uetze.

Weiger spannte in einem Impulsvortrag den großen Bogen von den Herausforderungen einer Landwirtschaft, die nach dem Motto „wachse oder weiche“ einem Verdrängungswettbewerb unterliegt und gleichzeitig dem sich ändernden Verbraucheranspruch auf bessere Lebensmittel.

Landwirt Stolze berichtete in dem Zusammenhang vom Erfolg seines regionalen Konzeptes: „Ich verkaufe mein Getreide als Schnitzel an den Endverbraucher“, so der Bio-Bauer. Ohne die eigene Verarbeitung und Vermarktung der Bioprodukte sei die Größe des eigenen Hofes schlicht zu klein, um über den Handel zu gehen.

Miersch berichtete auch von Veränderungen, die in weiteren Bereichen der Landwirtschaft vor sich gehen. Vermehrt versuchten große Konzerne, über Patente auf Pflanzen und Tiere die Nahrungsmittelkette unter Kontrolle zu bringen.

Die anwesenden Landwirte kritisierten Entwicklungen in der Agrarpolitik, die die familiären Strukturen bedrohten. Einig waren sich alle Teilnehmer der Diskussion, dass die Industrialisierung der Landwirtschaft eine Gefahr für konventionelle und Bio-Bauern ist.