
"Im Anthropozän trägt der Mensch die Verantwortung für die Entwicklung der Erde. Mit dem Begriff, der von Paul Crutzen, seines Zeichens Chemiker, geprägt wurde, soll deutlich gemacht werden, dass im erdgeschichtlichen Verlauf die Menschheit ganz entscheidend die Entwicklung von Klima, Flora und Fauna seit der Industrialisierung bestimmt", erläutert Müller. Die Zukunftsszenarien sind bedrohlich in Folge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit, die nur international bewegt und gelöst werden könnten. Die Epoche der auf permanentem Wachstum basierenden Wirtschaft sei am Ende, die Politik müsse wieder aktiv Wirtschaft und Gesellschaft gestalten, statt nur den kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen zu folgen.
Matthias Miersch, umweltpolitischer Sprecher der SPD Bundestagsfraktion ergänzt die Ausführungen Müllers mit seinen Erfahrungen aus der Parlamentsarbeit. "Immerhin muss inzwischen jede Gesetzesvorlage einer Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen werden, ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber selbst das Gesetz zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten durch die CDU/FDP-Regierung erhielt das Siegel ’nachhaltig’", berichtet Miersch.
Die Diskussion war geprägt von der Frage, was Politik und was der oder die Einzelne tun kann vor dem Hintergrund dieser Problemstellungen. Dabei bestand Einigkeit darin, dass wir einen neuen, poitiven Lebensentwurf finden müssen, der die Mehrheit der Bevölkerung mitnimmt und in dem nicht der massenhafte Konsum von Prestigeobjekten im Vordergrund steht sondern vielmehr soziale Werte. Weiterhin waren sich alle einig, dass es wichtig ist, sowohl innerhalb des Parlaments als auch innerhalb der Parteien diese "Denkrichtung" zu unterstützen – nicht zuletzt bei der Bundestagswahl am 22. September.
Danke für den Bericht an: Michael Pöllath, NaturFreunde Barsinghausen