


Er entwickelte einst mit Präsident Correa ein neues Ecuador. Acosta war Vorsitzender des Verfassungsausschusses, der eine sehr fortschrittliche Verfassung erarbeitete. Das Verhältnis von Mensch und Natur, die Fragen der Gleichberechtigung und auch das Bild vom Weltbürger entstand. Umso mehr zeigte sich Alberto über die aktuelle Entwicklung in seinem Heimtland hin zu einer zunehmenden autokratischen Form besorgt. Er wies daraufhin, dass durch höhere Unternehmenssteuern ebenfalls die Mittel eingenommen werden könnten, die sich Ecuador nun von der Ölförderung erhoffe. Wenn jetzt die Ölförderung steige, sinke der Preis weiter. Er fürchte, dass in zwanzig Jahren das Öl ausgebeutet sei.
Im Anschluss an dieses Gespräch trafen wir eine Delegation der Yasunidos, eine Gruppe junger Leute, die in Ecuador eine Bewegung zum Schutz der Regenwälder angestoßen hat. Sie nennen sich die 'Nichtangepassten'. Eigentlich wollten wir diese Gruppe auch in Ecuador treffen. Zu der Verweigerung unserer Einreise passen die Probleme, die die Aktivisten bei ihrer Ausreise hatte. So wurde ihr Reisebus beschlagnahmt. Die Gruppe spricht sich klar dafür aus, dass Deutschland trotz des Vorfalls die Projekte weiterführen solle. Das Yasuni-Projekt solle keinesfalls aufgegeben werden. Derzeit gäbe es viel Bewegung in Ecuador. Die Yasunidos sind nun bemüht, Fehler aufzudecken. So nimmt man zum Beispiel an, dass Umweltverträglichkeitsprüfungen unzureichend waren, oder Straßen überdimensioniert gebaut wurden. Wir sprachen der Gruppe unsere volle Unterstützung aus und hoffen, dass die Aktivisten wieder in ihr Land zurückreisen können. Mit Ecuador gibt es viel Gesprächsbedarf, und wir haben jetzt mehrfach um ein gemeinsames Gespräch mit der Umweltministerin gebeten. Bislang vergeblich. Mal gucken, was die kommenden Stunden bringen.