



Der Dokumentarfilm zeigt das Engagement eines Schweizer Lehrers über seine Tätigkeit hinaus, den häufig mehrfach traumatisierten jugendlichen Flüchtlingen aus Krisengebieten der ganzen Welt ihre Würde zurück zu geben und sie über den Spracherwerb in eine Arbeit zu bringen. "Migration ist eine Bereicherung der Gesellschaft", unterstrich Matthias Miersch. "Das endlich anzuerkennen ist ein unabdingbarer Schritt."
Herausgestellt werden in dem Film gleichermaßen die Situation sowie die Talente der jungen Menschen und ihre Zerrissenheit zwischen der Liebe zu den Menschen und Orten, die sie verlassen mussten. Kann ich meinen Traum, Grundschullehrerin zu werden auch in der Schweiz verwirklichen? Die Flucht eines jungen Mannes aus Afghanistan hat 20.000 Dollar gekostet. Binnen zwei Jahren muss er das Geld zurück zahlen, sonst wird den zurück gebliebenen Eltern alles Land weg genommen. Einer der jungen Männer sich schreibt seine Trauer mit Gedichten an sein Heimatland von der Seele – diese wurden in der Filmmusik vertont.
Die Diskussion im Anschluss an den Film war von einer Menschlichkeit geprägt. Die Hilfsangebote der Lehrterinnen und Lehrter beeindrucken. Bürgermeister Klaus Sidortschuk wurde gefragt, was sich die Stadt Lehrte von ihren Bürgerinnen und Bürgern wünscht. Dieser sagte erst einmal "Danke!" und fuhr fort: "Bitte lassen Sie nicht nach in Ihrer Hilfsbereitschaft! Man muss einfach machen."
Matthias Miersch drückte klar aus: "In Berlin wird eher darüber diskutiert, wie die Menschen wieder zurück geschickt werden können, als hier endlich auch auf Bundesebene die Voraussetzungen zu schaffen, die Kommunen entsprechend ihrem Engagement zu unterstützen in ihren Bemühungen. Deutschland ist ein Einwanderungsland!"
Der Abend endete in einem Aufruf des DRK-Vorsitzenden Achim Rüter, sich ehrenamtlich zu engagieren, besonders Lehrerinnen und Lehrer für Sprachkurse würden gesucht. Beim Ausgang fand eine spontane Spendensammlung zur Unterstützung von Projekten statt.