Maximilian Rode aus Laatzen: Mein Praktikum beim Deutschen Bundestag

Was kommt einem als erstes in den Kopf, wenn man an den Deutschen Bundestag denkt? Wohl hauptsächlich ein beeindruckendes Bauwerk, ein riesiges Gelände, Politiker und ein meist nicht so übermäßig gefüllter Plenarsaal. Für mich galt das größtenteils auch. Ich hatte Respekt sowohl vor dem Gebäude als auch vor der Institution. Dieser Respekt besteht im Nachhinein noch immer, nur kann ich jetzt sagen, woher dieser kommt.

Maximilian Rode und Matthias Miersch in der Allee des Paul-Löbe-Hauses

Einen Monat in Berlin, einer Stadt, die 3,3 Millionen Einwohner hat, zu verbringen, war für mich als Student aus einer Kleinstadt wie Göttingen definitiv eine neue Erfahrung. Aber eine Erfahrung, die es mehr als wert war, gemacht zu werden. Ist man dann auch noch Politikstudent und macht einen Monat Praktikum bei einem Abgeordneten im Deutschen Bundestag, so wird diese Erfahrung um einiges wertvoller.

Was habe ich erwartet? Ich denke, diese Frage hängt eng mit meinem Studium zusammen und mit der Tatsache, dass jeder Politikstudent wohl in seinem Studium den Punkt erreicht, an dem er sich so theoriebeladen fühlt, dass er sich wünscht, einmal mitzuerleben, wie Politik in der Realität gemacht wird. Einen Einblick hatte ich mir erhofft, einen kurzen Blick hinter die Kulissen dessen, was man aus den Medien ansonsten über die Politik erfährt, einen oder auch gleich mehrere typische Tage im Leben eines Bundespolitikers mitzubekommen.

Was habe ich bekommen? Letzten Endes wohl sogar mehr, als ich mir erhofft hatte. Ich habe miterlebt, wie ein MdB arbeitet, wie viel er in einer Sitzungswoche zu tun hat, und wie wichtig für ihn seine Mitarbeiter sind. Man kann, denke ich, relativ guten Gewissens sagen, dass ein Abgeordneter ohne gute Mitarbeiter nur halb so gute Arbeit abliefern kann. Im Falle von Matthias Miersch und seinen Mitarbeitern habe ich größten Respekt davor, was sie in den Sitzungswochen bewältigen müssen und auch können, und dass sie es nebenbei noch schaffen, freundlich und lustig mit ihrem Praktikanten umzugehen. Dies schaffen sie im Team, und es war interessant mitzukriegen, wie dieses Team funktioniert, gerade auch deshalb, da Matthias erst vor kurzem Sprecher der PL geworden ist und ich erleben durfte, wie die Erstabsprache zwischen ihm und den Büros der PL ablief. Generell war es sehr spannend zu erfahren, in welche Lager sich die Bundestagsfraktion der SPD gliedert, da man als Außenstehender kaum Einblick in diese Dinge erhält. Auch wie diese Lager zueinander stehen und welchen Einfluss diese Beziehungen auf politische Entscheidungen haben, war eine Information, die ich nicht nur für mich persönlich, sondern auch gerade für mein politisches Verständnis im Zuge meines Studiums für sehr wichtig erachte.

Alles in allem war es eine Zeit, die ich nicht missen möchte, da ich Dinge mitnehme, die meinem persönlichen Verständnis von Politik definitiv weitergeholfen haben und ich zudem noch neue, nette Menschen kennengelernt habe.