Wie bekommen wir ein gutes Miteinander vor Ort hin?

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch hatte am vergangenen Dienstag zu einem Podiumsgespräch mit dem Thema „Wie bekommen wir ein gutes Miteinander vor Ort hin?“ in das Apart Hotel Sehnde eingeladen. Zusammen mit seinen Gästen Erich Marks, dem Geschäftsführer des Niedersächsischen Präventionsrates, Integrationslotsin Hiltrud Schwetje sowie Olaf Kruse, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD in Sehnde, wollte Miersch die Chancen und Schwierigkeiten der aktuellen Integrationsarbeit besprechen.

Matthias Miersch mit seinen Gästen Erich Marks, Hiltrud Schwetje und Olaf Kruse

Ungefähr 80 Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Wahlkreis – viele davon selbst in den unterschiedlichsten Bereichen der Flüchtlingshilfe aktiv – folgten der Einladung und nahmen rege an der Diskussion teil. Dabei wurde schnell deutlich, dass sich Ehrenamtlichen eine stärkere hauptamtliche Unterstützung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten wünschen. Zu oft würde die konkrete Hilfe durch bürokratische Hürden behindert. Die Arbeit sei allein durch Ehrenamtliche nicht zu bewerkstelligen.

Erich Marks berichtet von der Arbeit des Landespräventionsrates. Hier hob er besonders die Onlineplattform pufii.de hervor, die sich gerade im Aufbau befindet. Diese zentrale Plattform soll der Bündelung vorhandener Strategien und Konzepten sowie der Entwicklung neuer Idee in der Flüchtlingsintegration dienen.

Aus der Diskussion der Podiumsteilnehmer mit dem Auditorium kristallisierten sich neben der hemmenden Bürokratie einige weitere Schwierigkeiten in der Integrationsarbeit heraus. Dabei sei es wichtig, sprachliche Hürden zu überwinden, um überhaupt mit der Integrationsarbeit beginnen zu können. Schwierigkeiten gäbe es auch, wenn sich sozial Benachteiligte mit Geflüchteten etwas teilen müssten: So gebe es etwa in den Tafeln zunehmend Ängste von Kunden, nicht mehr hinreichend versorgt zu werden. Aber auch Konflikte unter den Flüchtlingen würden die Integrationsarbeit immer wieder behindern. Konflikte, welche in den Herkunftsregionen teilweise seit Jahrzehnten andauern – religiöse wie politische – könnten hier nicht einfach abgestellt werden.

Matthias Miersch freute sich über die vielen positiven Beispiele gelungener Integrationsarbeit in seinem Wahlkreis, von denen im Laufe der Diskussion berichtet wurde. Aus den Zuschriften, die er erhalte, ergebe sich aber teilweise auch eine ängstlichere Sicht auf die Flüchtlingsentwicklung. Wichtig sei der ständige gesellschaftliche Dialog, um Vorurteile und Ängste frühzeitig abbauen zu können. „Diese Veranstaltung soll nicht die letzte zu diesem Thema gewesen sein“, stellte Miersch abschließend in Aussicht.