Landwirte fürchten um ihre Existenz, Verbraucher wollen qualitativ hochwertige Lebensmittel und der Einzelhandel spült immer günstigere Produkte auf dem Markt. So wird es nicht weiter gehen. Wir brauchen im Lebensmittelbereich einen neuen Gesellschaftsvertrag. Der Erfolg der Kohlekommission hat gezeigt, dass auch bei strittigen Themen unterschiedliche Interessen ausgeglichen werden können und ein konstruktiver Kompromiss möglich ist. Solch ein Vorgehen ist auch in der Landwirtschaft notwendig, um einen gesellschaftlichen Konsens zu erreichen. Nur so erhalten Landwirte die notwendige Planungssicherheit.
Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung unter Leitung des ehemaligen Bundesministers Jochen Borchert arbeitet gerade an solch einem Konsens. In der Borchert-Kommission sitzen Verbraucherinnen und Verbraucher, Landwirtschaftsverbände und Tierschutzorganisationen an einem Tisch und versuchen, einen Pfad für die nächsten zehn, zwanzig Jahre aufzuzeigen. Diese Kommission kann ein Ausgangspunkt sein für die Herstellung dieses Gesellschaftsvertrages, der auch auf die künftige Ackerbaustrategie ausgedehnt werden muss.