Vier Wochen lang war Daniel Warnecke aus Gehrden als studentischer Praktikant in meinem Abgeordnetenbüro tätig. Ich habe mich sehr über seine Unterstützung gefreut, denn er hat bereits als 10-Jähriger bei einer Berlinfahrt mit seiner Mutter politisches Interesse gezeigt sowie ein Schülerpraktikum im Wahlkreisbüro absolviert. Der ehemalige Jugendparlamentarier verfolgt seinen Weg seitdem konsequent. Im Rahmen seines Jurastudiums hat er nun sein Pflichtpraktikum erfolgreich in meinem Berliner Büro absolviert. Ich wünsche Daniel auf seinem weiteren Weg alles Gute. Hier ist sein Bericht:
„Kommen Sie bitte pünktlich zur Wilhelmstraße 68.“ Automatische Schleusentüren öffnen sich, man muss seinen Personalausweis abgeben, um in das Gebäude zu gelangen. Der Rucksack wird durchleuchtet und die neumodische Wasserflasche kritisch beäugt. Die Verschwiegenheitserklärung wird unterschrieben.
So sehr der Deutsche Bundestag ein Mysterium für mich war, so sehr ist er heute ein ganz normales Bürogebäude – nur mit speziellen Aufgaben. Das liegt an meinem vierwöchigen Praktikum im Bundestagsbüro von Matthias Miersch.
Es war eine große Ehre für mich, als ich die Zusage für mein Praktikum im Bundestag erhalten habe. Vorfreudige Erwartung auf die Arbeit im Herzen des deutschen Parlamentarismus. Von Anfang an wurde ich von den Mitarbeitern aus Matthias Büro herzlich und offen empfangen. Sie berieten mich bei meinen ersten zögerlichen Schritten – sei es der Besuch einer intrafraktionellen AG oder eines Ausschusses – und verhalfen mir zu so manchem Einblick hinter die Fassaden einer transparenten Demokratie. Außerdem hat Matthias mir ermöglicht, bei Terminen seinerseits dabei zu sein und gemachte Politik hautnah zu erleben. Ich durfte mich an eigenen Recherchen versuchen, fachspezifische AGs und Ausschüsse besuchen und natürlich nach Belieben die Plenardebatten verfolgen. Das Großartige daran war die Autonomie in der Termineinteilung. Man war selbstständig in der Planung und flexibel in der Gestaltung des Tages.Dazu beigetragen hat auch die hervorragende Betreuung durch die Verantwortlichen des Praktikantenprogramms. So hatte ich die Möglichkeit, den Bundesnachrichtendienst und den Brandenburger Landtag zu besuchen, beim rbb hinter die Kulissen zu blicken und Gespräche mit Olaf Scholz zur Finanzpolitik und einem ehemaligen Botschafter zum Beruf eines Diplomaten zu führen. Diese Erfahrungen werde ich mein Lebtag nicht mehr vergessen. Nicht zuletzt habe ich durch die politischen Diskussionen deutlich an Wissen, gerade in umwelt- und verkehrspolitischen Themen, gewonnen.
Durch die unbezahlbaren Einblicke in spezifische Themengebiete konnte ich die Politiker als Personen näher kennen lernen.
Bei all den Terminen mit den führenden Entscheidungsträgern habe ich bemerkt, dass dahinter Menschen stehen. Menschen, die den ganzen Tag um aussichtslose Gesetzespakete und Kompromisslösungen kämpfen. Menschen, die einem sehr harten Beruf nachgehen, und das aus Überzeugung.
In meinen vier Wochen hat sich mein Respekt gegenüber dem höchsten deutschen Parlament in Bewunderung verwandelt und ich habe gemerkt, was einen transparenten Parlamentarismus ausmacht. Ich habe super viele nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt und das hat meinem generellen politischen Interesse definitiv keinen Abbruch getan.
Es waren ein gut abgestimmter Veranstaltungsrahmen, garniert mit wunderbaren Erfahrungen! Ich hoffe, wir sehen uns wieder!