Gemeinsam mit seinem Kollegen Sören Bartol hat Matthias Miersch sich skeptisch zu einer Unterzeichnung des Freihandelsabkommens Mercosur* geäußert. Die beiden Fraktionsvizes der SPD-Bundestagsfraktion erklärten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Vor einem Jahr schaute die Welt gebannt auf den brennenden Amazonas. Auch in diesem Jahr ist die Lage erneut dramatisch: Aktuelle Satellitenaufnahmen zeigen über 32 000 Brandherde in dem Regenwaldgebiet. Das ist ein Anstieg von 61 Prozent im Vergleich zu September 2019. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro unternimmt nichts, um die verheerenden Waldbrände einzudämmen oder zu verhindern.»
Darum sei es richtig, sich dafür einzusetzen, dass das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten in seiner vorliegenden Form nicht geschlossen werde. «Es braucht zunächst substanzielle Änderungen zur Durchsetzung des Nachhaltigkeitskapitels.» Die SPD habe auf ihrem Parteikonvent 2016 beschlossen, dass sich künftige Freihandelsabkommen daran messen lassen müssten, dass durchsetzbare Sozial- und Umweltstandards nicht als Hemmnis für den Handel, sondern als notwendige Voraussetzung gelten.
*Zu den Mercosur-Staaten gehören die vier südamerikanischen Länder Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Der Staatenbund verhandel mit der EU das Mercosur-Freihandelsabkommen. Mit dem Abkommen könnte die weltweit größte Freihandelszone entstehen mit 770 Millionen Einwohner*innen.