Die Aktion vom 7.7.07 kennt eigentlich nur Gewinner.
Alle Städte haben mitgezogen und die anschließende Stromsparwoche hat gezeigt, wie stark das Verhalten eines jeden Einzelnen von uns den Stromverbrauch einer ganzen Stadt bestimmt und wie viel eingespart werden kann, wenn alle Menschen ihr Verhalten überprüfen, zog der Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch Bilanz der von ihm initiierten Aktion in der südöstlichen Region Hannover.
Der Städtesieger heißt Seelze, verkündete der Umweltpolitiker dicht darauf folgen die Städte Springe, Pattensen und Sehnde. Einen Spareffekt weisen auch die Daten für die Stadt Barsinghausen auf, so Miersch.
Auch wenn das Schicksal in Form eines Stromausfalls in Seelze von einer Stunde am 11.7. die Stadt ein wenig begünstigt hat, bleibt nach Abzug von 1% für diese Zeit, noch immer Seelze der Sieger. Die Menschen dort haben sich ganz außerordentlich Strom sparend verhalten. Interessant sind aber auch die Schwankungen in die andere Richtung. Gehrden, Hemmingen, Ronnenberg, Lehrte, Laatzen haben mehr Strom verbraucht, als in der Vergleichswoche. Besonders stark ist der Mehrverbrauch von Strom in den Städten Uetze und Wennigsen ausgefallen.
Das Experiment ist geglückt, so Miersch, der sich über die vielfältigen Ideen und das Engagement freute und bei der Aktion auch von den Stromversorgern e-on-avacon und den Stadtwerken unterstützt wurde. Eigentlich müssten die Ergebnisse mit den starken Schwankungen in beide Richtungen, also zu mehr und weniger Stromverbrauch wissenschaftlich aufbereitet werden, zumal die Stromversorger nun über umfangreiches Datenmaterial verfügen, aber genaue Erklärungen für die einzelnen teilweise gravierenden Veränderungen bislang nicht geben konnten.
Ich wollte aber mit diesem Experiment sichtbar machen, was überhaupt möglich ist und wie stark die Menschen den Verbrauch und damit das Klima mit kleinen Verhaltensänderungen beeinflussen können. Dieses Ziel konnte anschaulich erreicht werden. Und dafür danke ich allen Beteiligten ganz herzlich fürs Mitmachen erklärte der SPD-Parlamentarier.
Unter den Einsendungen von Einsparvorschlägen in der Kategorie Privatpersonen haben Mykhalyo Shylmover aus Laatzen und Susanne Wessel aus Wennigsen gewonnen. Als Preise winken eine Fahrt mit Brunch auf dem Solarboot auf dem Maschsee und ein Gutschein für das AquaLaatzium.
Herr Shylmover hat angeregt, die Innen-Raumtemperatur zu senken, das spare ca. 6% der Heizkosten. Ein anderer Vorschlag ist das Wäschewaschen mit 60 Grad oder die Einstellung des Kühlschrankes auf 7 Grad und das Gefrierfach auf -18 Grad.
Frau Wessel berichtete von ihrem Alles-Aus-Tag, den die am letzten Sonntag jeden Monats mit ihrer Familie praktiziert. An diesem Tag wird das Auto stehen gelassen, das elektrische Licht bleibt aus und statt der Heizung wird im Winter der Ofen eingeheizt. Und an allen anderen Tagen benutzt Familie Wessel Ökostrom.
Die Heinrich-Göbel-Realschule in Springe zählt ebenfalls zu den Gewinnern des Wettbewerbs. Sie hat im Rahmen des Projektes Umweltschulen in Europa ein Konzept für eine nachhaltige Energieerziehung erstellt, einschließlich der Entwicklung einer Photovoltaik-Schullernanlage, Umweltberater in jeder Klasse. Unterstützung erfährt die Schule durch den Physiker Dr. Werner Tegtmeyer, der im Rahmen einer Arbeitsagentur-Maßnahme an der Schule ist. Geplante technische Maßnahmen an der HGS: in den Toiletten und Waschräumen Lichtsteuerung durch Bewegungsmelder.
Gewonnen hat die Schule drei Bausätze zur Nutzung und Speicherung von Sonnenenergie, zehn Solartaschenrechner, sowie einen Besuch bei Matthias Miersch im Bundestag.
In Seelze gewinnt nicht nur die Stadt. Die Kindertagesstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Seelze-Süd hat in der Kategorie andere Einrichtungen gewonnen. Die technische Nutzung der Solarwärmeanlage und der Holzpelletheizung ergänzen die Mitabeiterinnen durch ein pädagogisches Konzept, das Kindern erneuerbare Energien näher bringt. Als Preis erhält der Kindergarten den Bausatz für eine Solarmühle, zehn kleine Solarhubschrauber, sowie einen Gutschein für eine Tonne Holzpellets für die eigene Holzpelletheizung.
Unter dem Motto 7 Tage gegen den Klimawandel und für den Geldbeutel hatte er die mehr als 300.000 Menschen in seinem Wahlkreis dazu aufgerufen, in der Zeit vom 8. Juli bis 14. Juli in einen Wettbewerb der Städte einzutreten und Strom zu sparen. Von den Bürgermeistern aller 12 Städte im Wahlgebiet (in Barsinghausen, in Gehrden, in Hemmingen, in Laatzen, in Lehrte, in Pattensen, in Ronnenberg, in Seelze, in Sehnde, in Springe, in Uetze und in Wennigsen) wurde die Aktion am einprägsamen Datum tatkräftig mit vielfältigen Aktionen unterstützt.
Die Bürgerinnen und Bürger wurden mit Tipps zum Sparen von Strom versorgt und angeregt, an der Stromspar-Aktionswoche teilzunehmen.
Politisch möchte Miersch die Idee der Aktion weiter erhalten und hofft darauf, dass die Region jedes Jahr mit einem Aktionstag den Gedanken für das Stromsparen weiter trägt. Außerdem baut der Umweltpolitiker darauf, dass die Mitglieder der Stadträte die Idee weiterverfolgen werden. Und Miersch selbst wird das Thema mit den Hauptamtlichen in seinem Ständigen Ausschuss weiterverfolgen.
